Was passiert mit meinem Wohneigentum im Alter? Behalten oder verkaufen?

Geschrieben am 06.06.2025 | Autor: Alessandro Gaetano
Was passiert mit meinem Wohneigentum im Alter?

Wohnen im Alter: Was soll mit der eigenen Immobilie geschehen?

Über Jahrzehnte abbezahlt, liebevoll gepflegt – und nun viel zu gross: Wohneigentum kann im Alter zur Last werden. Wohnbedürfnisse ändern sich mit den Lebensumständen. Mit dieser Thematik haben wir als Immobilienmakler regelmässig zu tun – und wir nehmen uns in jedem einzelnen Fall viel Zeit, um eine optimale Lösung zu finden. Wir sind seit mehreren Jahren in der Immobilienbranche tätig.

Im Folgenden haben wir Ihnen die wichtigsten Punkte zusammengestellt, die Sie in der beschriebenen Situation überdenken sollten. Gerne stehen wir Ihnen dabei zu Ihrer Seite. Also lehnen Sie sich zurück, wir sind gerne für Sie da.

 

Veränderte Bedürfnisse: Wenn das eigene Haus zu gross wird

Natürlich hängen Sie an Ihren eigenen vier Wänden: Sie haben viele Jahre dafür gearbeitet, haben hier vielleicht Ihre Familie gegründet, Ihre Kinder bekommen und auf den Weg gebracht. Doch diese stehen nun auf eigenen Füssen, sind längst ausgezogen – die einstigen Kinderzimmer sind leer.

Vielleicht stehen Sie aber auch ganz alleine da, sind gesundheitlich beeinträchtigt oder körperlich eingeschränkt. Dann sind Sie mit ganz neuen Herausforderungen konfrontiert: Das ruhige, abgelegene Anwesen ist nun zu weit von den wichtigen Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen und Institutionen entfernt – und ausserdem viel zu gross, um noch optimal bestellt zu werden. Über kurz oder lang stellt sich dann die Frage: Wie soll das weitergehen? Welche Lösungen gibt es – und welche ist die beste?

 

Bild
Immobilie geerbt

 

Aktuelle Situation: Sie stehen mit dem Problem nicht allein da!

Im Rahmen unserer Tätigkeit als Immobilienmakler führen wir immer wieder derartige Gespräche – sie sind meist sehr emotional. Das lässt sich auch nachvollziehen: An Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung hängen viele schöne Erinnerungen. Wir sind häufig beeindruckt, mit wie viel Liebe zum Detail Häuser gebaut wurden, welch ein Einsatz dafür gebracht wurde und wie innig viele Menschen mit ihrem Wohnumfeld verbunden sind.

Doch sind Sie an diesem Punkt angekommen, hilft nur die Konsequenz: alle Karten auf den Tisch legen, mögliche Lösungen erarbeiten und die jeweiligen Vor- und Nachteile abwägen. Das ist schwer, keine Frage. Scheuen Sie sich bitte nicht, sich kompetente Unterstützung zu sichern. Wir sind gerne für Sie da.

 

Die Frage im Alter um das Eigenheim ist eine vielfach gestellte

Im Jahr 2017 besassen 48 % der über 65-Jährigen in der Schweiz ein Eigenheim. Diese Zahl wird in den nächsten Jahren im Zuge des demografischen Wandels noch steigen – die Frage nach dem bedarfsgerechten Wohnen im Alter wird also zunehmend gestellt. Etablierte Lebensstrukturen passen nicht mehr zum sich verändernden Bedarf, Entscheidungen sind gefragt.

Ein Grossteil der Senioren bevorzugt den Verkauf der eigenen Immobilie, um in eine kleinere Wohnung umzuziehen, die altersgerecht und vor allem barrierefrei gebaut ist. Nur noch ein relativ kleiner Teil will weiter im eigenen Heim leben. Vor rund zehn Jahren sahen die Trends ganz anders aus – nämlich genau umgekehrt.

 

Bild
Finanzierung Immobilie

 

Der Abschied von der eigenen Immobilie ist sicher nicht leicht, dennoch gibt es triftige Gründe, die dafürsprechen.

 

Hier die wichtigsten im Überblick:

1. Der Raumbedarf ist gesunken: Das Haus ist zu gross  
2. Ebenso wichtig ist das Thema Barrierefreiheit, denn die meisten der relevanten Häuser sind keineswegs alters- oder behindertengerecht gebaut  
3. Weitere wichtige Gründe sind der Verlust eines Partners und die zu hohen Kosten für Instandhaltung und Reparaturen  
4. Die Familie wohnt zu weit entfernt

Einsamkeit ist eine starke Motivation, das spüren wir in unseren Beratungen immer wieder: Die Frage nach der Betreuung und Pflege im Alter steht dabei ebenso im Raum wie die nach Gesellschaft, sozialen Kontakten und Einbindung in eine familiäre Struktur. Das können wir alles nachvollziehen, denn es ist zutiefst menschlich. Deswegen setzen wir all unsere Erfahrungen und Kompetenzen dafür ein, eine passende Lösung zu finden – darauf können Sie sich verlassen.

 

Konsequente Analyse der Wohneigentums-Situation: Fakten sortieren und Lösungen entwickeln

Wohnen im Alter ist nicht zuletzt auch eine Frage der Finanzen, denn die Altersbezüge reichen vielen Rentnern ganz einfach für den Unterhalt des Hauses nicht aus. Hinzu kommt, dass die gestiegenen Immobilienpreise in vielen Regionen geradezu dazu einladen, mit einem Verkauf einen lukrativen Gewinn einzustreichen. Auch die Frage der Erbschaft kann eine Rolle spielen. Zeichnet sich bereits ab, dass die künftigen Erben sich streiten werden, kann die Absicht sein, mit einem rechtzeitigen Verkauf für Frieden in der Familie zu sorgen.

Zu grosse Wohnfläche - zu hohe Kosten

Stehen Zimmer in einem Haus oder einer Wohnung leer, weil die Kinder ausgezogen sind, Partner sich getrennt haben oder ein schmerzlicher Verlust zu verkraften ist, dann ist das nicht nur schwer zu ertragen, sondern kostet auch Geld. Die Räume müssen geheizt, gereinigt und renoviert werden.

Schöner Garten - grosser Aufwand

Was einst den Lebenskomfort deutlich gesteigert hat, wird im Alter eine Last: Ein Garten verspricht Entspannung und Erholung, doch er verursacht natürlich eine Menge Arbeit. Hecken müssen geschnitten, Rasen gemäht, Pflanzen gegossen werden – das ist körperlich anstrengend. Schaffen das ältere Menschen nicht mehr allein, können sie zwar eine Hilfskraft engagieren, aber die kostet zusätzliches Geld.

Reparaturen und Instandhaltung - notwendige Investitionen

Auch Häuser und Wohnungen kommen in die Jahre, bedürfen regelmässiger Wartung und ausreichender Pflege. Mit der Zeit werden mehr Reparaturen und Instandhaltungsmassnahmen notwendig, nicht zu vergessen die Modernisierungen, die in grösserem Intervall zur Werterhaltung durchgeführt werden sollten. Oft genug sind Senioren-Haushalte damit überfordert, da die Einkünfte im Alter erfahrungsgemäss abnehmen.

Ein Immobilienverkauf kann eine grosse Erleichterung bedeuten. Wer sein Haus verkauft, kann nicht nur einen grossen Betrag in Liquidität umwandeln, sondern sich auch räumlich verkleinern und in eine altersgerechte, barrierefreie Wohnung ziehen. Oft reicht der Erlös für ein neues Zuhause mit passender Infrastruktur – und sorgt zusätzlich für finanzielle Entlastung und Sicherheit.

Nicht jede Immobilie lässt sich problemlos verkaufen. Die Nachfrage hängt stark von Lage, Zustand und Ausstattung ab. Wer frühzeitig plant, kann etwa notwendige Sanierungen angehen oder durch eine geschickte Vermarktung einen besseren Preis erzielen. Professionelle Unterstützung hilft dabei, Fehler zu vermeiden und den besten Weg zu finden.

 

Bild
Wohnküche Neubau

 

Immobilie behalten oder verkaufen?

Manche Eigentümer möchten nicht verkaufen, sondern die Immobilie behalten – und zum Beispiel an Familienangehörige vermieten oder ein Mehrgenerationenmodell etablieren. Auch ein Nießbrauchrecht, eine Schenkung oder eine lebzeitige Übertragung kommen in Betracht. Diese Lösungen sollten aber gut durchdacht und rechtlich geprüft sein.

Eine weitere Option: Die Immobilie wird verkauft, aber mit einem Wohnrecht auf Lebenszeit. So sichern sich Eigentümer den Verbleib in ihrem Zuhause, während sie gleichzeitig über den Verkaufserlös verfügen können. Diese Modelle verlangen jedoch eine exakte Bewertung und rechtliche Absicherung.

Klare Verhältnisse schaffen – für sich und die Familie

Wer rechtzeitig handelt, schafft Klarheit – für sich selbst und für die Familie. Denn viele Konflikte rund um geerbte Immobilien entstehen, weil zu Lebzeiten keine Regelung getroffen wurde. Ein strukturierter Plan, frühzeitige Gespräche mit Angehörigen und professionelle Beratung sind der Schlüssel zu einem harmonischen Übergang.

Fazit: Es geht nicht nur um Quadratmeter

Es geht nicht nur um Steuern, Wohnfläche oder Instandhaltung – sondern um Ihre Zukunft, Ihre Lebensqualität und Ihren Seelenfrieden. Lassen Sie sich frühzeitig beraten, wägen Sie die Optionen ab – und treffen Sie eine Entscheidung, die zu Ihnen passt.